Mittwoch, 24. Februar 2016

Ein verhängnisvoller Abend

Ach du meine Güte! Meine lieben Leser, ich habe euch so wahnsinnig viel zu berichten!
So viel ist schief gelaufen! Unsere Familie ist dabei auseinander zu brechen! Mein Mann hat Schreckliches getan, ICH habe Schreckliches getan!
Ach, entschuldigt mich bitte, ihr versteht ja noch überhaupt nichts. Ich beginne einfach mal am Anfang:
Es sollte ein ganz normaler Schabbath werden. Die Familie versammelte sich, ach es ist ja so schön seine Kinder mal wieder um sich zu haben. Die wohnen nun schon so lange nicht mehr zu Hause. Umso mehr habe ich mich auf den Abend gefreut. Da nehme ich auch gerne die übermäßig strenge Religiösität meiner Tochter Uschi in Kauf. Man oh man, Uschi, Uschi, Uschi, ich meine, ein bisschen Religiosität täte uns allen mal gut, aber Uschi lebt gleich nach dem Motto: ganz oder gar nicht. Noch nicht mal das Licht anschalten darf man! Und ich wette, dass ich heute mein ganzen Vorrat an Kerzen verbrauchen werde. Nun ja, ich schweife ab... Also als alle eingetroffen waren , aßen wir gemeinsam. Man sprach über dieses und jenes, bis plötzlich das Telefon klingelte. Zuerst wollte niemand rangehen, ihr wisst schon, wegen Uschi und Schabbath und so, aber schließlich nahm Felix trotzdem ab. Es war Sharon. Sharon die Kongressschlampe meines Mannes. Dieses Mistvieh. Und wisst ihr was das schlimme ist? Ich kann Theo noch nicht einmal anschreien oder sonstiges, da ich selbst nicht besser bin. Oder eher gesagt war. Denn Theo weiß alles. Er weiß die Sache mit Frank. Die Sache, die ich jeden einzelnen Tag meines Lebens bereue, die mir jedoch eins der schönsten Geschenke überhaupt gebracht hat. Denn ohne Frank und ohne diese Affäre gäbe es meine Uschi nicht. Und ich kann sie nicht weniger lieben, nur weil sie nicht unser Kind, sondern nur das vom Frank umd mir ist.
Auf jeden Fall rief diese Sharon an, um mit Theo über ein gemeinsames Projekt zu reden. Irgendein illegales Gentechnik Dingsda. Und ich meine Einstein hat auch noch was damit zu tun, ist aber auch irrelevant.
So schrecklich der Abend auch begann, so ging es auch schrecklich weiter. Denn irgendwie entsprang nun ein Drang in uns die dunkelsten Familiengeheimnisse auszuplaudern. Und mein Mann hat einfach alles übertrumpft. Ich kann mich an die Ereignisse noch erinnern, als wäre es gestern gewesen.
Nachdem Theo Uschi nur ganz knapp vor dem Tod im Mutterleib retten konnte, da ich meinen Kindern einen schweren genetischen Defekt vererbe, beschlossen wir die nächsten Kinder durch Gentechnik zu manipulieren, um nicht wieder alles auf das Spiel setzen zu müssen. Also machte Theo den Vorschlag mir einfach schon befruchtete Eizellen zu implantieren und ich dann die daraus entstandenen Kinder austrage. Ich konnte ja nicht ahnen was dort in meinem Körper heranwuchs!
Denn Theo arbeitete damals an einem Projekt, in welchem er widerlegen wollte, dass das Böse bzw. das Gute in einem Menschen nicht in den Genen liegt. Dann kam er auf die völlig absurde Idee den besten und den schlimmsten Menschen einfach zu klonen, um sie dann in völlig gleichen Verhältnissen aufwachsen zu lassen, um so seine These zu bestätigen. Und wie es kommen musste, kam er auf die noch absurdere Idee das Ganze Spektakel in meinem Körper zu machen. Jetzt brauchte er nur noch den besten und den schlimmsten Menschen auf der Welt. Bei der Wahl des besten Menschen fiel die Wahl auf ihn selbst, obwohl ich mir sicher bin ob er nach diesem Abend immernoch der beste Mensch sein wird, und bei dem schlimmsten Menschrn entschied er sich für Hitler, da es ja so einfach ist an die DNA dieses Tyranns zu gelangen. Aber irgendwie schaffte er es. Und ich gebar ahnungslos zwei gesunde Söhne. Felix und Rudi. Meine beiden kleinen Jungen.
Ich kann es immernoch nicht fassen und meine beiden armen Söhne auch nicht. Ich finde keine Worte  dafür. Ich meine, Theo's Theorie hat sich zwar bewahrheitet, da Rudi ja alles andere als ein Tyrann ist, aber stellt euch mal vor, wenn sie falsch gewesen wäre! Ein Judenhasser in einer Familie mit Juden, in einem Land voller Juden! Nein, was wäre das ein Fiasko gewesen!

Ich muss jetzt aber zurück zu meiner Familie, sonst passiert nur noch schlimmeres!

Bis dann meine lieben Leser, ich halte euch auf dem laufenden!

Ulla

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